
Netzwerk für Gesundheit und Frühe Hilfen
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Neues Denken über Kinderschutz
Alarmiert durch hohe Zahlen von Kindern, deren gesunde Entwicklung bereits in den ersten Lebensjahren durch Vernachlässigung oder Misshandlung gefährdet ist, fand in den vergangenen Jahren ein Umschwenken in der Strategie für Kinderschutz statt.
Wurde bisher vorwiegend erst nach einer Gefährdung des Kindeswohls reagiert, trat die Prävention von Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern ins Zentrum weiterer Überlegungen.
Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH)
So wurde bereits im Jahr 2007 das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) ins Leben gerufen. Das übergeordnete Ziel des NZFH ist es, Kinder durch eine möglichst wirksame Vernetzung von Hilfen des Gesundheitswesens und der Kinder- und Jugendhilfe früher und besser vor Gefährdungen zu schützen.
Berliner Kinderschutzgesetz
Kurze Zeit später wurde in Berlin das "Gesetz zum Schutz und Wohl des Kindes" (Berliner Kinderschutzgesetz, 2009) verabschiedet. 2012 folgte das Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG).
Risiken für das Kindeswohl zum frühest möglichen Zeitpunkt erkennen zu können, um Gefährdungen umgehend mit notwendigen Hilfen zu begegnen, wurde zum vorrangigen Ziel auch des Berliner- und des Bundes-Kinderschutzgesetzes. Als wichtige Voraussetzung hierfür wurde die Verbesserung der Kooperation zwischen staatlichen Einrichtungen und dem Gesundheitssystem gesetzlich verankert.
Schon im Vorfeld beider Gesetze hatte die Diskrepanz zwischen dem ausgebauten Netz von Unterstützungsangeboten für Eltern auf der einen und trotzdem gleichbleibend hohen Zahlen an vernachlässigten und misshandelten Kindern auf der anderen Seite hat zum Umdenken geführt.
Neue Projekte
Seitdem hat sich das System der Frühen Hilfen mit der engeren Vernetzung bestehender und neuer Unterstützungsangebote in allen Bundesländern etabliert. Neue Projekte, die junge Eltern mit Risikofaktoren sensibel identifizieren, beraten und bei Bedarf gezielt an bestehende Hilfsangebote vermitteln, sind entstanden.
Zu ihnen gehören nicht zuletzt die Babylotsen-Projekte.